Die Erwartungen an Führungskräfte sind heutzutage gewaltig:
Fachliche Kompetenz, Respekt, Motivation, der Wunsch nach offener Kommunikation, Vertrauen, Veränderungsfähigkeit - die Liste ließe sich endlos fortsetzen. In einer Welt, die sich ständig verändert und in der die Anforderungen an Unternehmen immer komplexer werden, lastet ein enormer Druck auf die Organisationsgestalter/innen.
Ein Ansatz, der hierbei unterstützen kann ist Positive Führung (Positive Leadership). Hierbei geht es vereinfacht gesagt nicht nur darum, das individuelle Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu steigern, sondern das gesamte Team "arbeitsfähiger" zu machen - auf positive Art und Weise.
Positive Führung und Sinn – wie hängen sie zusammen?
Positive Führung und der Sinn der Arbeit bedingen sich gegenseitig. Führungskräfte, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt fördern, ermöglichen diesen, Sinn in ihrer Arbeit zu erkennen. Studien zeigen, dass Mitarbeiter, die ihren Job als sinnvoll empfinden, engagierter und produktiver sind. So fand Gallup heraus, dass Unternehmen mit positiver Führung eine um 21 % gesteigerte Produktivität und um 31 % geringere Fehlzeiten aufweisen. Deloitte ergänzt, dass sinnstiftende Unternehmen um 30 % innovativer sind.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass eine sinnvolle und positive Arbeitsumgebung nicht nur die Unternehmenskultur stärkt, sondern auch betriebswirtschaftliche Vorteile und Stärken hinsichtlich Arbeitgeberattraktivität mit sich bringt, z.B. eine starke Mitarbeiterbindung, höhere Zufriedenheit und eine gesteigerte Innovationsfähigkeit. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich wertgeschätzt und in ihren Stärken gefördert fühlen, bleiben loyal, was wiederum die Fluktuation im Unternehmen verringert.
Konkrete Interventionen für Unternehmen
Wie können Unternehmen Positive Leadership und Sinn in der täglichen Praxis verankern? Hierzu gibt es eine Fülle an verschiedenen Ansätzen - einige wesentliche können sein:
Stärkenorientierte Führung: Hier wird der Fokus auf die individuellen Stärken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelegt. Feedbackgespräche sollten sich z.B. nicht nur auf Verbesserungen, sondern auch auf Stärken und Erfolge konzentrieren. Oder Projekte sollten sich eher an den individuellen Stärken der Projektmitarbeitenden ortientieren. Dies schafft ein positiveres Arbeitsklima und fördert die Motivation.
Zweck und Vision regelmäßig kommunizieren: Eine klare und inspirierende Kommunikation der Unternehmensziele und -werte hilft Mitarbeitenden, den Sinn ihrer Arbeit zu erkennen und sich stärker damit zu identifizieren.
Mitarbeiterbeteiligung: Partzipation ermöglicht es, aktiv an Entscheidungsprozessen mitzuwirken. Wenn die Menschen im Unternehmen und im Team das Gefühl haben, Einfluss zu haben, wächst ihre Identifikation mit der Arbeit und dem Unternehmen.
Anerkennung und Wertschätzung: Kleine Gesten der Wertschätzung, wie persönliche Dankesbotschaften oder öffentliche Anerkennung für gute Arbeit, wirken sich positiv auf die Motivation und Zufriedenheit aus.
Coaching- und Entwicklungsprogramme: Coaching-Möglichkeiten im Rahmen von Personalentwicklung wirken auf verschiedenen Ebenen. Denn Mitarbeitende, die ihr Potenzial und Stärken kennen - und danach auch Arbeiten können - erleben ihre Arbeit als sinnvoller und erfüllender.
🌺 Es zeigt sich: Positive Führung und das Stiften von Sinn sind nicht nur moderne Managementtrends, sondern inzwischen essenzielle Bausteine für erfolgreiche Organisationen. Unternehmen, die diese Prinzipien in ihre Kulturentwicklung einfließen lassen, schaffen eine Atmosphäre des Vertrauens, der Wertschätzung und der Zugehörigkeit. Dies führt nicht nur zu zufriedeneren und produktiveren Mitarbeitenden, sondern stärkt auch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit.
📚 Mehr Inspiration:
Nico Rose (2019): "Arbeiten, um zu blühen – Positive Psychologie im Job."
Christian Thiele (2020): "Positiv führen: Wie Sie Sinn, Stärken und Erfolg im Team vereinen."
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