In vielen Unternehmen existieren bereits kleine Tricks, um das Verhalten der Mitarbeitenden zu steuern – von gesunden Snacks bis hin zu Erinnerungen für regelmäßige Bewegung. Eine spannende Möglichkeit, die oft übersehen wird, ist der Einsatz von "positiven Nudges", um das Potenzial der eigenen Stärken und das Erreichen von Zielen zu entfalten.
Doch wie können "Positive Nudges" konkret zur Zielerreichung beitragen?
Nudges stammen aus der Verhaltensökonomie und bezeichnen kleine, unaufdringliche Anreize, die Menschen zu erwünschtem Verhalten bewegen, ohne dabei Zwang auszuüben. Anstatt auf direkte Anweisungen oder Vorschriften zurückzugreifen, setzen Nudges auf sanfte, aber gezielte Impulse, die das Verhalten positiv beeinflussen. Mitarbeitende erhalten damit regelmäßig kleine Erinnerungen, um ihre persönlichen Stärken im Arbeitsalltag einzusetzen.
Im Kontext der Positiven Psychologie können diese Impulse helfen, Mitarbeitende an ihre Stärken zu erinnern und positive Emotionen im Arbeitsalltag zu fördern. Eine aktuelle Studie zeigt, wie effektiv diese Strategie sein kann. Dabei wurde untersucht, wie regelmäßige Erinnerungen das Verhalten im Arbeitsalltag beeinflussen:
Verhaltensänderung durch regelmäßige Erinnerungen: Mitarbeitende nutzen ihre Stärken verstärkt, wenn sie regelmäßig daran erinnert werden. Ohne diese „Nudges“ tendiert das Verhalten dazu, wieder in alte Muster zu fallen. Regelmäßigkeit ist daher entscheidend, um positive Verhaltensweisen langfristig zu festigen.
Passgenauigkeit der Stärken: Erinnerungen wirken besonders stark, wenn sie an Stärken anknüpfen, mit denen sich Mitarbeitende identifizieren. Ein gut abgestimmter Einsatz von Stärken im Arbeitskontext führt zu höherer Effektivität und Freude an der Arbeit.
Positive Emotionen: Durch die Erinnerung an die eigenen Stärken und deren Anwendung entstehen positive Gefühle. Mitarbeitende fühlen sich selbstwirksam und motiviert, was sich auch in der Zusammenarbeit und Teamkultur widerspiegelt.
Wie können Positive Nudges konkret angewendet werden?
Die Anwendung von positiven Nudges im Arbeitsalltag ist einfach und effektiv. Hier sind einige konkrete Ideen:
Feedback fördern: Erinnerungen könnten Mitarbeitende ermutigen, zwischendurch wertschätzendes Feedback an ihre Kolleginnen und Kollegen zu geben oder gemeinsame Erfolge zu feiern. Diese kleinen Momente der Anerkennung stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Teammotivation.
Stärkenorientierte Aufgabenverteilung: Erinnerungen, die Führungskräfte dazu anregen, bei der Aufgabenverteilung und in Meetings die individuellen Stärken der Teammitglieder zu berücksichtigen, schaffen mehr Motivation und Produktivität.
Regelmäßige Pausen einlegen: Positive Nudges können daran erinnern, Pausen zu nehmen – sei es alleine zur Regeneration oder gemeinsam mit dem Team, um informellen Austausch zu fördern.
Positive Nudges sind somit eine kraftvolle Methode, um Mitarbeitende subtil, aber nachhaltig an ihre Stärken zu erinnern und positive Verhaltensweisen zu fördern. Unternehmen, die auf diese Strategie setzen, können nicht nur das Wohlbefinden und die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden steigern, sondern auch die Produktivität und Mitarbeiterbindung verbessern.
Deshalb lohnt es sich für Unternehmen und Teams zu überlegen, wie sie solche kleinen Erinnerungen in den Arbeitsalltag integrieren können.
📚 Mehr Inspiration:
Deges et al. (2024): Thematic Analysis of the Experience of Participating in a Signature Strength Behavioural Nudging Intervention.
Rose, N. (2020): Arbeitsfreude statt Arbeitsfrust: Positive Psychologie für den Job (2020).

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